Beim Internationalen Währungsfonds, abgekürzt IWF, handelt es sich um eine Organisation der Vereinten Nationen, die den Finanzmarkt der Welt reguliert und ordnet. Der Sitz des IWF ist in Washington D.C., der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Internationale Währungsfonds hat als Hauptaufgabe, Kredite an Staaten zu vergeben, die keine eigenen oder nicht genügend Währungsreserven zur Verfügung haben. Insofern ist die Tätigkeit des IWF sehr wichtig und spielt auch für Sie als Trader eine größere Rolle, auch wenn Sie davon am Ende erstmal nur wenig mitbekommen. Auch die internationale Währungspolitik gehört zu den Aufgabenbereichen des IWF, zudem auch die Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte.
Sollte ein Staat in finanzielle Schwierigkeiten geraten – wie es vor einiger Zeit zum Beispiel Griechenland passiert ist -, greift der Internationale Währungsfonds auch an dieser Stelle ein und versucht, Lösungen zu finden. Zudem soll der IWF auch Währungskurse stabil halten und dafür sorgen, dass die Wirtschaftspolitik in der Welt konstant leicht positiv verlaufen kann. Ebenso wichtig wie der IWF ist in dieser Hinsicht auch die Weltbank, die es seit dem Jahr 1944 gibt. Im Folgenden erfahren Sie, wie der IWF seine Aufgaben wahrnimmt und welche Probleme es dabei geben kann. Kurzum: Sie erhalten einen Überblick über die Arbeit und Bedeutung des Internationalen Währungsfonds.
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Ein in finanzielle Not geratener Staat kann beim Internationalen Währungsfonds um Unterstützung bitten und auf Hilfe hoffen. Diese erfolgt in der Regel durch die Verteilung von Krediten, die kurzfristig gewährt werden. Griechenland und Irland haben diese Möglichkeit im Jahr 2010 beispielsweise ausgeschöpft. Dabei gelten aber festgelegte Auflagen, die der IWF den jeweiligen Staaten mitteilt. Dazu kann es gehören, die Ausgaben des Staatshaushaltes zu senken und die Inflation zu reduzieren. Auch müssen die Staaten dann den Export ausweiten und das Bankwesen im Land liberaler gestalten, sodass neues Kapital erwirtschaftet werden kann.
Außerdem unterstützt der Internationale Währungsfonds Schwellenländer und Entwicklungsländer, beispielsweise in Afrika. So soll auch dort Wachstum und Wohlstand erreicht werden. Dies wird durch direkte Geldmittel realisiert und vorangebracht. Auch hierfür gibt es aber in der Regel Bedingungen – diese beziehen sich hierbei allerdings eher auf weniger Korruption und den Aufbau einer Demokratie in den jeweiligen Ländern. Die Geldmittel müssen dabei auch die beteiligten Staaten bereitstellen, unter anderem also auch Deutschland, Frankreich oder Spanien. Somit bietet der Internationale Währungsfonds für alle Beteiligten ein Geben und Nehmen. Jeder kann vom IWF profitieren, muss aber seinen Möglichkeiten entsprechend auch etwas dafür tun.
Die Ziele des Internationalen Währungsfonds auf einen Blick
Die gesteckten Ziele des Internationalen Währungsfonds sind vielseitig und bieten viel Abwechslung. Unter anderem gehört es dazu, die internationale Kooperation in der Währungspolitik zu fördern und zu unterstützen. Aber auch die Förderung und Ausweitung des Welthandels ist eine der Aufgaben vom IWF. Auf diese Weise sollen die Weltmärkte natürlich auch stabilisiert werden und mit Hilfe von kurzfristigen Krediten wird „klammen“ Staaten beim Ausgleich von finanziellen Defiziten geholfen. Der Internationale Währungsfonds überwacht aber auch die internationale Geldpolitik und sorgt dafür, dass sich alle Beteiligten an die Regeln halten.
Weiterhin sorgt der IWF auch dafür, dass der internationale Geldverkehr nicht ins Stocken gerät und zuverlässig durchgeführt werden kann. Dies bezieht sich auch auf staatliche Beschränkungen des Devisenhandels in der Welt. Die technische Unterstützung der Mitgliedsstaaten zählt ebenso zu den Aufgaben und zuletzt ist hierbei noch die Beteiligung an der Finanzstabilität zu erwähnen, die in der Währungsunion beschlossen worden ist. Somit zeigt sich, dass der IWF viele Aufgaben hat und ebenso viele Ziele, die es zu erreichen gilt. Damit dies der Fall sein kann, ist der IWF auf die Mitarbeit der einzelnen Staaten angewiesen. Dabei gilt, dass jedes Land Aufgaben übernehmen sollte, die es finanziell tragen kann.
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Die Ziele des IWF sind klar gesteckt und dafür wird jedem Land eine Quote zugewiesen, die es zu erfüllen hat. Dabei handelt es sich um die Bereitstellung von Geldern. Dies kann in der eigenen Landeswährung, in Devisen oder auch in Gold erfolgen. Auch die Sonderziehungsrechte für die kurzfristigen Kredite orientieren sich an dieser Quote, ebenso auch der Umfang der Kredite. Zuletzt regelt die Quote auch das Stimmrecht eines jeden Staates beim Internationalen Währungsfonds. Möchte ein Staat einen Kredit in Anspruch nehmen, kann es diesen in gewisser Weise gegen Gold oder Fremdwährungen eintauschen.
In jedem Fall ist mit der Kreditaufnahme allerdings ein Strukturplan verbunden, der in der Folge erfüllt werden muss. So verpflichtet sich ein Staat wie Griechenland beispielsweise dazu, die Ausgaben im Staatshaushalt zu kürzen oder die Konjunktur anzukurbeln. Der Export muss gefördert werden und in vielen Fällen gibt es auch die Auflage, staatseigene Institutionen zu privatisieren. Dies können beispielsweise Banken sein, aber auch Telekommunikationssysteme oder Flughäfen können somit privatisiert werden und dem Staat Geld in die Kassen bringen. Wie genau die Staaten die Bedingungen des IWF erfüllen, bleibt größtenteils ihnen überlassen.
Kritik am Internationalen Währungsfonds
Immer wieder steht der Internationale Währungsfonds auch in der Kritik. Dies bezieht sich vor allem auf die Bedingungen für die Kreditvergabe. Kritiker bemängeln, dass der IWF auf diese Weise die soziale Infrastruktur in einem Land zerstören oder negativ beeinflussen kann. Vor allem durch Einschnitte in sozialen Programme, die möglicherweise zur Verbesserung des Haushalts notwendig sind, soll dies geschehen. Weiterhin heißt es ebenfalls nicht selten, der IWF fördere keine Demokratie, sondern zerstöre diese zum Teil. Mit Blick auf Griechenland gibt es ein aktuelles Beispiel, bei dem diese Kritik häufiger geäußert wurde. Andererseits übernimmt der IWF eine wichtige Form der kurzfristigen Deckung von Finanzlücken, was als sehr wertvoll anzusehen ist.
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Seit dem Jahr 1952 ist Deutschland Mitglied im IWF, der zur Zeit 188 Mitgliedsstaaten hat. Die deutschen Pflichten im IWF unterstehen der Bundesbank und dem Bundesministerium für Finanzen. Beide kümmern sich darum, dass Deutschland seine Aufgaben entsprechend der Quote erfüllt. Durch die Bundesbank erfolgt die Einzahlung der deutschen Beiträge, sie koordiniert zusammen mit dem IWF auch die Überwachung der deutschen Finanz- und Wirtschaftspolitik. Mit einer Quote von 6,1 Prozent ist Deutschland zur Zeit der drittgrößte Geldgeber im Internationalen Währungsfonds. In Zukunft dürfte die deutsche Quote aber sinken, sodass der Staat dann den vierten Rang einnehmen wird. Für den IWF ist Deutschland aufgrund der hohen Quote natürlich sehr wichtig.
Zudem hatte Deutschland vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2004 eine ganz besondere Rolle im IWF. Damals war mit Horst Köhler der spätere Bundespräsident geschäftsführender Direktor des IWF. Dabei handelt es sich um eine wichtige Aufgabe, da der Internationale Währungsfond die gesamte Finanzpolitik der beteiligten 188 Staaten kontrolliert und fördern soll. Horst Köhler trat im Jahr 2004 aufgrund der Nominierung als Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von seinem Vorsitz im IWF auf. Er war der erste und bislang einzige Deutsche im Vorsitz des IWF.
Der IWF und die aktuellen Finanzkrisen in der Welt
Eine der hauptsächlichen Aufgaben des Internationalen Währungsfonds ist es natürlich, die Weltfinanzsituation zu stabilisieren und Krisen zu bewältigen. Um dies realisieren zu können, sind alle beteiligten Staaten in der Pflicht, Krisen möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen und dafür Sorge zu tragen, dass die eigenen Quoten erfüllt werden. Wie wichtig der IWF sein kann, zeigte sich im Jahr 2010 ganz stark, als nicht nur Griechenland, sondern auch Irland und Argentinien Kredite und Hilfen des IWF in Anspruch genommen haben.
Während Irland und Argentinien die eigenen Probleme schneller in den Griff bekommen konnten, kämpft Griechenland noch heute maßgeblich mit den Folgen und muss immer noch den Haushalt konsolidieren und Staatseigentum privatisieren. Seither ist die Politik in dem Land stark ins Wanken geraten und mehrfach fanden Wahlen statt. Durch die Hilfe des Internationalen Währungsfonds kann Griechenland aber zumindest kurzzeitig entstehende Finanzierungslücken immer wieder füllen, sodass eine Staatspleite bisher abgewendet werden konnte. Dies wiederum dürfte dann auch große Folgen auf die gesamte Eurozone und Weltfinanzpolitik haben. Wie lange der Staat noch braucht, um seine Probleme finanzieller Natur in den Griff zu bekommen, kann derzeit kaum vorhergesagt werden.
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Durch die seit dem Jahr 1944 andauernde Arbeit des Internationalen Währungsfonds ist sichergestellt, dass die daran angeschlossenen Staaten bei finanziellen Problemen zuverlässig und schnell Hilfe in Anspruch nehmen können. Dafür ist eine Quote zu zahlen, die anhand der staatlichen Bedingungen im finanziellen Bereich und in der Entwicklung errechnet wird. Deutschland ist hierbei einer der hauptsächlichen Geldgeber des Internationalen Währungsfonds. Mehr als 180 Länder sind im IWF aktiv und haben die Möglichkeit, kurzfristig Kredite oder andere Hilfen in Anspruch zu nehmen. Ein recht aktuelles Beispiel in Europa liefern dafür Griechenland und Irland, die beide im Jahr 2010 einen IWF Kredit beansprucht haben. Zudem war auch Argentinien in einer ähnlichen Situation.
Am IWF wird aber immer wieder auch Kritik laut, da die Kredite an Bedingungen geknüpft sind. Die Staaten müssen somit aktiv etwas dafür tun, die eigene Verschuldung abzubauen und den Staatshaushalt zu entlasten. IWF Kritiker bemängeln, dass dies auch soziale Strukturen in den betroffenen Staaten zerstören kann. Der IWF kümmert sich zusätzlich aber auch um Entwicklungs- und Schwellenländer und hilft hier mit Geldmitteln und technischer Unterstützung. Hierfür müssen die Staaten aber ebenfalls etwas tun und zum Beispiel die Korruption im Land bekämpfen oder sich um eine funktionierende und demokratische Regierung bemühen.
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