Tagesgeldkonto oder andere Anlagealternativen?

Wer aktuell auf die Konditionen blickt, die sein Tagesgeldkonto bietet, dürfte dadurch in der Regel nicht unbedingt in Euphorie versetzt werden. Wer sich nicht um ein aktuelles und gut verzinstes Angebot kümmert, läuft sogar Gefahr, vollständig auf Zinsen verzichten zu müssen. Viele Sparer, die bisher kaum über Alternativen zum Tagesgeld nachgedacht haben, veranlasst dieser Zustand dazu, sich nach Alternativen in der Geldanlage umzuschauen. In jedem Fall bietet der Markt eine umfangreiche Auswahl an solchen Alternativen, wobei jedoch nicht jedes Angebot für jeden Zweck geeignet ist.

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Darüber hinaus haben unsere Erfahrungen deutlich gezeigt, dass es auch beim Tagesgeld ein durchaus breites Spektrum in Bezug auf die möglichen Zinsen gibt. Neben den bereits erwähnten Angeboten, bei denen tatsächlich null Prozent für Einlagen auf dem Tagesgeldkonto gezahlt werden, sind bei sogenannten Eröffnungsangeboten auch Zinsrenditen von über einem Prozent möglich. Neben der Möglichkeit, sich bei anderen Anlageprodukten umzuschauen, kann es sich also durchaus lohnen, auch innerhalb der Angebote für Tagesgeld zu suchen und zu vergleichen. Neben dem Tagesgeld bieten sich unter anderem folgende Sparformen an:

  • Festgeld, Sparbuch, o.ä.
  • Aktien, Aktienfonds und ETFs
  • Immobilien
  • Kombigeld

In den folgenden Abschnitten möchten wir die jeweiligen Anlage- und Sparformate im Einzelnen vorstellen, und deren Vor- und Nachteile gegenüber dem Tagesgeld diskutieren. Zunächst jedoch noch einige kurze Erläuterungen zum Thema Tagesgeld.

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Immer flexibel mit Tagesgeld

Der klare Vorteil, der aus Sicht des Sparers für Tagesgeld spricht, liegt in der hohen Flexibilität. Im Prinzip kann genauso frei über das auf einem Tagesgeldkonto hinterlegte Guthaben verfügt werden, wie bei einem Girokonto. Während der Sparer allerdings beim Girokonto schon länger vollständig auf Zinsen verzichten muss, werden auf Einlagen, die sich auf dem Tagesgeldkonto befinden, aktuell Zinsen von durchschnittlich immerhin 0,2 Prozent gezahlt. Dabei ist es durchaus möglich, durch eine geschickte Auswahl und einen regelmäßigen Wechsel der Angebote, die Zinsrendite dauerhaft auf ein Niveau von mehr als einem Prozent zu heben.

Dabei ist allerdings ein kontinuierlicher Aufwand notwendig, bei dem zum einen regelmäßig der Markt sondiert wird, und natürlich immer wieder neue Konten eröffnet und alte gekündigt werden. Neben der Flexibilität und der Rendite liegt ein weiterer Vorteil des Tagesgelds auf dem Gebiet der Sicherheit. Als sogenannte Sichteinlagen genießen Tagesgeldguthaben den höchsten Schutz, den es in Deutschland für Spareinlagen gibt. Selbst im Falle einer Bankenpleite kann sich der Kontoinhaber darauf verlassen, dass sein Guthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt ist. Darüber hinaus sind die meisten Banken in Deutschland auch an einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds beteiligt, der im Falle einer Insolvenz der Bank auch Guthaben garantiert, die über diesen Betrag hinausgehen.

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Festgeld und Sparbuch – Sicherheit ohne Flexibilität

Prinzipiell das gleiche Sicherheitsniveau können die Kunden bei Festgeldern oder Guthaben auf Sparbüchern voraussetzen. Hier gilt das System der doppelten Einlagensicherung in gleichem Maße, wie auch bei Sichteinlagen. Im Gegensatz zu Tagesgeldkonten müssen die Kunden bei diesen Sparformen allerdings auf ein großes Maß an Flexibilität verzichten. Je nach Ausgestaltung des jeweiligen Angebotes sind die Einlagen, die dabei in eine feste Geldanlage investiert werden, für einen bestimmten Zeitraum gebunden, und damit nicht für den Sparer verfügbar. Im Gegenzug erhält der Sparer einen fest vereinbarten Zinssatz, der für die volle vereinbarte Laufzeit gilt. Dagegen ist es der Bank bei Tagesgeldkonten praktisch täglich möglich, den Zinssatz ohne Angaben von Gründen zu korrigieren. Die Garantie für einen bestimmten Zinssatz erkauft sich der Sparer also mit einem Verlust an Flexibilität. Eine Auflösung des Guthabens ist nämlich nur in Ausnahmefällen möglich, und dann auch meist mit zusätzlichen Kosten verbunden, die die vereinbarte Zinsrendite mehr als zunichtemachen.

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Aktien, Aktienfonds und ETFs

Um eine komplett andere Art der Geldanlage handelt es sich bei Aktien, sowie darauf basierenden Produkten wie Aktienfonds bzw. ETFs. Während der Anleger mit dem Kauf einer Aktie direkt in ein Unternehmen investiert, um von dessen Entwicklung sowie insbesondere dessen Gewinnausschüttungen zu profitieren, kann mit Hilfe von Fonds mit einer einmaligen Investition in eine große Auswahl von Unternehmen investiert werden. Der Unterschied zwischen klassischen Aktienfonds und sogenannten ETFs besteht darin, dass erstere Produktgruppe aktiv von einem Fondsmanager betreut und regelmäßig umgeschichtet wird, während sich ETFs in ihrer Zusammensetzung streng an bestimmten Indizes, wie etwa dem Dax, dem Dow Jones oder dem MSCI World orientieren.

Während sich die Gesellschaften das Fondmanagement teuer in Form von Gebühren und Ausgabeaufschlägen bezahlen lassen, fallen bei ETFs nur sehr geringe Gebühren an. Langfristig kann mit diesen Produkten eine deutlich bessere Rendite erzielt werden, als mit Tagesgeld. Allerdings müssen die Anleger dabei bereit sein, zwischenzeitliche Durststrecken, mit niedrigen Kursen zu tolerieren. Auch wenn Aktien und Fonds prinzipiell täglich an der Börse verkauft, und damit zu Geld gemacht werden können, stellt das Kursrisiko eine deutliche Einschränkung der Flexibilität dar, da unter Umständen nur mit massiven Abschlägen verkauft werden kann. Aktien, Aktienfonds und ETFs eignen sich aus diesem Grund vorrangig für eine langfristig angelegte Perspektive, wobei langfristig hier mindestens fünf Jahre bedeutet.

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Vom Immobilienboom profitieren?

Durch den langanhaltenden Trend niedriger Zinsen rücken auch Immobilien wieder stärker in den Horizont der Anleger. Prinzipiell lassen sich mit Immobilien langfristig gute Renditen erzielen, die deutlich über den Zinsen liegen, die etwa auf Tagesgeldkonten angeboten werden. Der Nachteil liegt jedoch zum einen in einer geringen Transparenz des Marktes, sowie in deutlich höheren Barrieren für den Markteintritt. Während es nicht viel länger als 10 Minuten dauert, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, und spätestens nach einer Woche Geld auf dieses Konto überwiesen werden kann, ist eine Investition in eine Immobilie prinzipiell deutlich schwieriger und aufwändiger.

Das Problem beginnt schon allein dabei, dass es für Laien kaum realistisch ist, zu erkennen, was eine Immobilie tatsächlich wert ist, und ob sich der Einstieg überhaupt lohnt. Darüber hinaus sind Immobilien in aller Regel so teuer, dass hierfür ein Kredit aufgenommen werden muss. Dadurch wird ein großer Teil des Kapitals in nur einer Anlageklasse gebunden, was im Sinne einer ausgewogenen Geldanlage ein nicht zu verantwortendes Risiko darstellt. Um am Immobilienmarkt zu investieren, muss also auf Alternativen zurückgegriffen werden, die etwa durch Immobilienfonds oder innovative Dienstleister angeboten werden. Dabei kann etwa in Fondanteile investiert werden, oder über eine direkte Beteiligung an Immobilienprojekten von den guten Renditemöglichkeiten profitiert werden. Nachteil dieser Möglichkeit sind zum Teil hohe Gebühren, eine längerfristige Bindung des Kapitals sowie eine im Vergleich mit Tagesgeld deutlich geringere Sicherheit der Einlagen.

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Flexibel und rentabel – Das Kombigeld

Eine recht neuartige Form der Geldanlage bietet das sogenannte Kombigeld, bei dem die Angebote Tagesgeld und Festgeld miteinander kombiniert wurden. Der Anleger kann also von Zinsen profitieren, die über dem durchschnittlichen Niveau liegen, welches derzeit für Tagesgeld gezahlt wird, kann aber trotzdem auf einen Teil seiner Einlagen täglich zugreifen, und bleibt damit flexibel. Konkret bieten die Banken mit dem Kombigeld ein breites Spektrum an Anlagemöglichkeiten. Gewählt werden kann zum einen der Anlagezeitraum, also die Dauer, für die der feste Teil des Anlagebetrages angelegt wird. Dabei sind Zeiträume von einem Jahr bis zu zehn Jahren üblich. Zum anderen unterscheiden sich die Angebote auch in der Verteilung des Geldes auf die flexible und die feste Anlageform. So überlassen es einige Institute beim Kombigeld der Entscheidung der Kunden, auf wie viel Prozent ihres Geldes sie flexibel, d.h. tag täglich verfügen möchten. Mindestens 50 Prozent des Anlagebetrages müssen allerdings in der Regel fest angelegt werden. Ohne wie beim Tagesgeld ständig den Anbieter wechseln zu müssen, können mit Kombigeld langfristig durchaus Zinsen zwischen 0,5 und einem Prozent erzielt werden, ohne dass sich der Sparer vollständig von seinem Geld trennen muss.

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Fazit – Die ideale Anlage hängt von vielen Faktoren ab

Für welche Anlageform sich der Sparer letzten Endes entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, über die sich jeder einzelne zunächst erst einmal selber klar werden sollte. Entscheidende Kriterien, die hierbei in Betracht gezogen werden sollten, sind die Bereitschaft, mit einer Anlage ins Risiko zu gehen, und ggf. zwischenzeitliche Kursverluste auszusitzen. Damit verbunden ist natürlich auch die Anlageperspektive. Wer länger als fünf Jahre auf sein Geld verzichten kann, ist mit einer Investition in Aktien bzw. darauf basierende Produkte wie Fonds nach unserer Erfahrung am besten beraten. Sparer denen die Sicherheit und die Flexibilität stärker am Herzen liegt, sollten dagegen eher auf traditionelle Bankeinlagen setzen. Bei Tagesgeld gibt es dabei die volle Flexibilität, während bei Festgeld das Guthaben für einen bestimmten Zeitraum nicht verfügbar ist. Eine interessante Alternative bietet Kombigeld, wo nur ein bestimmter Teil des Anlagebetrages fest gebunden ist.

Dass aber auch bei Anlagen in Tagesgeld stattliche Renditen möglich sind, zeigen folgende Angebote: So kann mit der Consorsbank für ein komplettes Jahr ein Zinssatz von einem Prozent erzielt werden, wenn man sich als neuer Kunde für dieses Angebot entscheidet. Maximal 20.000 Euro können zu diesen Konditionen angelegt werden. Interessant ist auch das Tagesgeldkonto der ING (ehemals ING-DiBa), wo nach einer viermonatigen Eröffnungsphase, in der ein Prozent auf die Kundeneinlagen gezahlt wird, dauerhaft mit 0,5 Prozent Zinsen pro Jahr gerechnet werden kann. Das Angebot gilt für Beträge von bis zu 100.000 Euro. Bei den hier dargestellten Angeboten handelt es sich allerdings um Momentaufnahmen, deren Gültigkeit keineswegs langfristig garantiert ist. Angebote können durch die Banken jederzeit zurückgezogen werden, genauso wie es beim Tagesgeld möglich ist, Zinssätze tag täglich zu verändern.