Theoretisch sind die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs im Vergleich zum Aktienhandel oder zur Geldanlage in ETFs eher gering – im praktischen Handel zeigt sich hingegen schnell, dass Binäre Optionen mit CFDs nur sehr wenig gemeinsam haben. Im Gegensatz zum CFD-Handel, dem Privatanleger bereits seit den 1990er Jahren nachgehen können, ist der Binäroptionshandel noch verhältnismäßig neu – entsprechend viel gibt es noch über diese Handelsart zu erfahren. Und indem man Binäre Optionen und CFDs im Vergleich gegenüberstellt, kann man erstaunlich viel über den Binäroptionshandel lernen.
Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs: Fakten im Überblick
- Bei CFDs handelt es sich um Hebelprodukte
- Binäre Optionen sind auf eine bestimmte Laufzeit begrenzt
- Für Einsteiger sind Binäre Optionen besonders empfehlenswert
- Im Vergleich zu CFDs sind diese nämlich einfacher zu verstehen
- Darüber hinaus sind auch die Kosten beim Binäroptionshandel geringer
Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs in Bezug auf…
…Konditionen: CFDs sind für ein umfangreiches Gebührenmodell bekannt, das neben dem Spread auch Kommissionen umfassen kann. Während der Spread als Differenz zwischen Geld- und Briefkurs in Pips berechnet wird, basieren die Kommissionen auf einer prozentualen Berechnung. Neben diesen beiden Posten können teilweise auch Kontoführungsgebühren anfallen – ebenso wie Übernachtkosten, die für das Halten einer Position nach Börsenschluss berechnet werden. Zu den wichtigsten Besonderheiten von CFDs gehört dabei jedoch das Hebelprinzip, das mit der Hinterlegung einer Margin einhergeht: Um von der Hebelwirkung profitieren zu können, müssen CFD Trader eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, auf ihrem Konto hinterlegen. Wird diese Sicherheitsleistung angegriffen, wird der Margin Call ausgerufen und der Kunde gerät in Nachschusspflicht.
Das Gebührenmodell erweist sich im Gegensatz dazu beim Binäre Optionen Handel als simpler: Binäre Optionen Broker decken Gebühren, die für die Nutzung der Plattform und die Zurverfügungstellung der Software berechnet werden, durch die Verluste der Trader und durch die Differenz zwischen Einsatz und Gewinn ab. Obwohl darüber hinaus teilweise auch Kontoführungsgebühren oder Kosten für verschiedene Sonderleistungen anfallen können, müssen sich Binäre Optionen Trader in der Regel keine Sorgen um zusätzliche Gebühren machen. Auch eine Sicherheitsleistung, die beim CFD-Handel üblich ist, muss beim Handel von Binären Optionen nicht vorgenommen werden. Die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs werden dementsprechend maßgeblich durch die Gebührengestaltung beeinflusst.
…Demokonten: Hier können wiederum die CFDs punkten, da die wenigsten Binäre Optionen Broker ihren Kunden Demokonten zur Verfügung stellen. Bei einem Demokonto handelt es sich um ein risikofreies Übungskonto, das mit virtuellem Kapital einhergeht. Dieses Kapital können die Kunden nutzen, um über die Handelsplattform des Brokers dem Trading zu realistischen oder zumindest realitätsnahen Bedingungen nachzugehen. Dabei überzeugt ein Demokonto durch Vorteile für Kunden jeder Erfahrungsstufe: Einsteiger können damit erste Schritte machen, Fortgeschrittene können damit Handelsstrategien entwickeln und Profis können im Demokonto die Funktionen der Handelsplattform kennenlernen. Bei CFD Brokern sind solche unverbindlichen Demokonten gang und gäbe – im Binäre-Optionen-Bereich werden entweder keine Demokonten angeboten oder die Kunden müssen zunächst ein Live-Konto eröffnen und eine Einzahlung vornehmen, um bei einem Binäre Optionen Broker ein Demokonto nutzen zu können.
…Sicherheit: Auch in Bezug auf ihre Regulierung unterscheiden sich CFD-Broker von Binäre Optionen Brokern. Eins hierzu vorneweg: Die meisten Broker aus beiden Bereichen agieren seriös und werden dabei von zuverlässigen EU-Behörden reguliert. Der Vergleich hat diesbezüglich gezeigt, dass CFD-Broker aufgrund ihres Stammsitzes in Deutschland oder Großbritannien häufig der Regulierung durch EU-weit angesehenen Finanzaufsichtsbehörden wie die BaFin oder die FCA unterstehen.
Broker, die ihren Kunden den Handel von Binären Optionen ermöglichen, unterhalten ihren Stammsitz im Gegensatz dazu häufig auf Zypern, was mit einer Regulierung durch die CySEC einhergeht. In Bezug auf die Einlagensicherung der Broker sind die Unterschiede hingegen gering: Sofern der Stammsitz in der EU unterhalten wird, wird ohnehin eine gesetzliche Einlagensicherung gewährleistet – eine freiwillige Einlagensicherung ist indes bei CFD-Brokern zwar üblicher, bei Binäre Optionen Brokern trotzdem nicht unmöglich.
…Laufzeit: In Bezug auf die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs spielt wohl die Laufzeit eine der wichtigsten Rollen. Während der CFD-Handel an keine Laufzeit gebunden ist, basiert das komplette Prinzip hinter Binären Optionen auf der Laufzeitbeschränkung. Obwohl Trades hier mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr sehr lange gehalten werden können, sind sie dabei trotzdem begrenzt – ganz im Gegensatz zu CFD-Positionen.
…Angebot: Erfahrungsgemäß zeichnen sich CFDs durch ein besonders umfangreiches Angebot aus. Zu den handelbaren Basiswerten, auf deren Kursverlauf spekuliert werden kann, gehören in der Regel neben Aktien auch Währungen, Indizes und Rohstoffe sowie viele andere Produkte. Jede dieser Kategorien hält dabei eine umfangreiche Angebotspalette bereit, die sich teilweise aus mehreren Hundert Produkten zusammensetzen kann. Für den Handel von Binären Optionen stehen den Kunden zwar meist ebenfalls Währungen, Indizes, Aktien und Rohstoffe zur Verfügung – die Angebotstiefe erweist sich dabei jedoch als weitaus geringer. Mit Glück können Kunden beim Handel von Binären Optionen insgesamt von Hundert verfügbaren Basiswerten profitieren.
Das richtige Handelsmodell für Einsteiger
Die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs sind umfangreich – und nicht zuletzt aus diesem Grund fällt es gerade Einsteigern häufig sehr schwer, sich für die richtige Handelsart zu entscheiden. Schlimmstenfalls sind Verluste und Enttäuschungen die Folge, die schließlich damit enden, dass der Kunde den Börsenhandel komplett an den Nagel hängt. Doch das muss nicht sein, denn es gibt grundsätzlich für Trader jeder Erfahrungsstufe das passende Handelsmodell.
Einsteiger sind beispielsweise mit dem Binäre Optionen Trading gut beraten: Da keine Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss und da auch die Mindesteinlage in der Regel sehr gering ausfällt, können Anfänger beim Binäroptionshandel schon mit einer kleinen Investition hohe Gewinne erzielen. Obwohl die meisten Broker hierfür keine Demokonten zur Verfügung stellen, ist das Prinzip hinter dem Binäre Optionen Handel auch im Live-Konto leicht und schnell verständlich. Darüber hinaus können die Verluste hierbei den Einsatz nicht übersteigen, was beim CFD-Handel durchaus der Fall sein kann.
Binäre Optionen sind gut dazu geeignet, erste Erfahrungen im Börsenhandel zu sammeln. Möchte man allerdings dem Trading einen höheren Stellenwert zugestehen, sollte man sich trotzdem früher oder später auch mit dem CFD-Handel auseinandersetzen. Hier sind die Variationsmöglichkeiten für Handelsstrategien weitaus größer und auch das eigentliche Prinzip des Börsenhandels wird beim CFD Trading besser vermittelt.
Was sollten Profis handeln?
Kann man bereits ein hohes Maß an Erfahrung im Börsenhandel vorweisen und lässt man sich so schnell nicht von fallenden Kursen aus der Fassung bringen, ist man mit dem CFD-Handel besser beraten. Hierbei werden dem Trader selbst viele Entscheidungen überlassen, zu denen beispielsweise der optimale Einstiegszeitpunkt, die genaue Wahl des Basiswertes und das Platzieren von Limitorders gehört. Darüber hinaus geht der CFD-Handel meist mit einer ausgefeilten und professionellen Handelsplattform wie dem MetaTrader 4 einher, der viele Freiheiten in Bezug auf die Gestaltung der Benutzeroberfläche sowie viele verschiedene Tools und Indikatoren bietet.
Die Risiken, die mit dem CFD-Handel einhergehen, können von professionellen Tradern durch das Platzieren von Limitorders verringert werden. Darüber hinaus ist hierbei in der Regel auch das Money Management des Traders ausgefeilt genug, um Sicherheitspolster schaffen zu können, die im Notfall den Margin Call verhindern. Und sollten trotzdem noch einige wichtige Infos fehlen, können sich die fortgeschrittenen und professionellen Trader die Schulungsangebote bekannter Broker zunutze machen.
Nicht viel Zeit? Binäre Optionen für Gelegenheits-Trader
Ist man noch unsicher, ob der Börsenhandel wirklich das Richtige ist, oder mangelt es einfach an der Zeit, um dem Trading regelmäßig nachzugehen, kann guter Rat teuer sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, dem Handel von Binären Optionen nachzugehen: Aufgrund der Laufzeitbegrenzung muss man sich auch in vielbeschäftigten Phasen keine Gedanken um das Schließen einer Position machen und auch die Sorge vor einem Margin Call ist unbegründet. Stattdessen genügt es bereits, morgens die Märkte zu studieren, eine Position zu eröffnen und am Abend zu prüfen, ob die Option im Geld oder aus dem Geld geschlossen hat. Für Trader, die dem Handel nur gelegentlich nachgehen möchten, erweist sich deshalb das Binäre Optionen Trading als besonders vorteilhaft.
Für vorsichtige Trader müssen Alternativen her
Hat man nur ein kleines Kapital für den Börsenhandel zur Verfügung und möchte man dieses Kapital möglichst sinnvoll und risikofrei anlegen, sind CFDs und auch Binäre Optionen keine Alternativen. Das Risiko ist bei beiden Handelsformen überdurchschnittlich hoch – und dessen sollten sich die Trader auch bewusst sein. Während beim CFD-Handel der Margin Call beziehungsweise die Nachschusspflicht zu den größten Ängsten der Trader gehören, geht beim Handel von Binären Optionen das Risiko eher von der Laufzeitbegrenzung aus.
Fürchtet man das Risiko selbst nicht stark, sondern möchte man stattdessen einfach lieber mit einer geringen Investition in den Börsenhandel starten, erweisen sich Binäre Optionen als empfehlenswerter. Hier sind die Mindesteinzahlungen in der Regel sehr gering, ebenso wie die Mindesteinsätze. Trotzdem lassen sich mit einem ausreichenden Maß an Erfahrung, einer ausgefeilten Handelsstrategie und etwas Glück auch beim Handel von Binären Optionen hohe Gewinne erzielen. Das Risiko, das mit dem Börsenhandel im Allgemeinen einhergeht, sollte man jedoch auch hier nicht unbeachtet lassen.
Zwischen Binären Optionen und CFDs gibt es auch Gemeinsamkeiten
Nicht nur die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs überwiegen – es existieren auch Gemeinsamkeiten zwischen beiden Handelsmodellen. Dazu gehört in erster Linie die Tatsache, dass man sowohl von steigenden, als auch von fallenden Kursen profitieren kann – dies ist in dieser Form bei kaum einer anderen Handelsart der Fall.
Allerdings gleichen sich Binäre Optionen und CFDs auch in Bezug auf das Risiko: Obwohl man beim Handel von Binären Optionen Funktionen wie Early Closure oder Extend nutzen kann und obwohl auch den CFD Tradern Limitorders zur Verfügung stehen, existiert bei beiden Handelsarten das Risiko eines Totalverlustes – beim CFD-Handel können Trader sogar noch mehr Geld verlieren, als sie auf ihr Handelskonto eingezahlt haben. Doch dieses Risiko nimmt man beim Handel von Binären Optionen und CFDs nicht ohne Grund in Kauf: Hohe mögliche Renditen winken bei beiden Handelsarten im Falle eines Gewinns.
Es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen Binären Optionen und CFDs – hierzu gehört beispielsweise die Tatsache, dass man hierbei im Gegensatz zum Wertpapierhandel keine physischen Papiere erwirbt, sondern stattdessen lediglich auf den Kursverlauf der Basiswerte spekuliert. Darüber hinaus wird weder für den Handel von Binären Optionen, noch für das CFD Trading ein übermäßig hohes Kapital vorausgesetzt und auch der Handelszeitraum ist bei beiden Modellen auf ein eher kleines Fenster ausgerichtet.
Das Risiko beim Handel begrenzen – wie geht das?
Wir konnten festhalten, dass einige Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs existieren – allerdings konnten wir zudem auch einige Gemeinsamkeiten festhalten. Dazu gehört beispielsweise das hohe Verlustrisiko, das bei beiden Handelsarten eine Rolle spielt.
Im CFD-Handel kann man dieses Risiko begrenzen, indem man sich für einen Broker ohne Nachschusspflicht entscheidet. Hierbei werden alle Positionen sofort geschlossen, sobald die Margin angegriffen wird, wodurch man die Nachschusspflicht verhindern kann. Nachträgliche Zahlungen, um die Sicherheitsleistung aufrechterhalten zu können, sind demnach nicht nötig. Auch durch das geschickte Platzieren von Limitorders kann man das Risiko beim CFD-Handel begrenzen. Schließlich ist selbstverständlich auch ein ausreichendes Maß an Erfahrung und Hintergrundwissen zum Trading von Bedeutung, um dauerhaft erfolgreich handeln und so Verluste begrenzen zu können. Dieses Hintergrundwissen kann man sich meist durch die Trading-Webinare der Broker oder deren Videokurse und schriftliche Leitfäden aneignen.
Das Risiko beim Binäroptionshandel begrenzen
Dies gilt selbstverständlich auch für den Handel von Binären Optionen. Die Möglichkeiten, Verluste zu begrenzen, sind hierbei eher gering. Teilweise kann man sich zwar Funktionen wie Early Closure oder Extend zunutze machen, um Trades vorzeitig zu beenden oder deren Laufzeit nachträglich zu verlängern – da diese Funktionen allerdings nicht von jedem Broker angeboten werden, muss man sich hierbei grundsätzlich eher auf Erfahrung, Strategie und Glück verlassen.
Fazit: Binäre Optionen oder CFDs?
Im abschließenden Fazit können wir festhalten, dass die Unterschiede zwischen Binären Optionen und CFDs für die Trader von großer Bedeutung sind. Zu den wichtigsten Unterschieden gehören die Laufzeitbegrenzung, die beim CFD Trading im Grunde nicht vorhanden ist, und die Gebührengestaltung, die beim CFD-Handel im Vergleich zum Handel von Binären Optionen weitaus umfangreicher ausfällt. Allerdings existieren auch einige Gemeinsamkeiten: So funktionieren beispielsweise beide Modelle auf der Basis von Derivaten und gehen mit einem verhältnismäßig hohen Risiko einher. Einsteiger sind dabei mit den simpleren Binären Optionen besser bedient, während Profis ihr Können beim Handel von CFDs selbstbestimmt unter Beweis stellen können.
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